HBBTV Versionen

Alle bisherigen HbbTV-Release im Portait


HbbTV steht für „Hybrid broadcast broadband TV“ und ermöglichst auf TV-Geräten und kompatiblen Receivern diverse interaktive Zusatzangebote. Heute bieten die meisten TV-Sender entsprechende Dienste, wie etwa Programmübersichten (EPG), Zugriff auf Mediatheken, Zusatzinfos zum Programm und vieles mehr. Erstmals kamen 2010 Geräte mit HbbTV – also vor 14 Jahren – auf den Markt. Von der ersten Version 1.0, bis heute zum Release 2.04 hat sich aber sehr viel getan. Wir zeigen, worin die Entwicklungen und Vorteile für Nutzer bestehen.

Version 1.0

Wurde 2009 spezifiziert und Mitte 2010 publiziert (beim ETSI unter der Referenznummer ETSI TS 102 796 1.1.1). Gleichzeitig startete das HbbTV Konsortium mit seiner Arbeit.

Version 1.5

Die erste Verbesserung des HbbTV-Standards wurde 2012 unter der Revision 1.5 verabschiedet (ETSI 1.2.1). Neu waren vor allem der Support des MPEG-DASH Streamingformates, der hochwertiges Streaming von Medieninhalten über das Internet über reguläre Webserver ermöglicht (http). Damit konnten erstmals in den HBBTV-Angeboten der Sender auch Videostreams wie in den Mediatheken implementiert werden.

Red Button auf der Fernbedienung

Version 2.0

Wegweisend war aber erst der Sprung auf HBBTV Version 2.0, die 2015 kam (ETSI 1.3.1). Hier wurde die Technik um viele wichtige Elemente erweitert, ohne die heutige RED-Button-Angebote der Sender so nicht möglich wären. Vor allem der HTML5 Support ist hier zu nennen. Damit kann z.B. das Videobild verkleinert neben Textinhalten parallel eingeblendet werden. Auch mit dem TV-Programm synchrone Inhalte lassen sich darstellen. Nützlich war zudem die Einführung von Video on Demand (Push) sowie die Unterstützung von HBBTV auf mobilen Endgeräten.



Version 2.0.1

Ein Jahr später folgte eine kleine „Kosmetik“, die allerdings nur einige Marktspezifische Updates für Großbritannien und Italien mit sich führte (ETSI 1.4.1).

Version 2.0.2

Das nächste Versions-Update von HbbTV stammte aus dem Jahr 2017. Dabei wurden einige Fehler korrigiert, die bei Apps mit neuen Fernsehern und Set-Top-Boxen auftraten. Der wichtigste Punkt war wohl die Einführung moderner Bildverfahren für mehr Bildqualität. Etwa der Support von HDR (High Dynamic View), PQ10, HFR (High Frame Rate), Next Generation Audio (NGA) und HLG (Hybrid-Log-Gamma). Alles samt Techniken, die vor allem bei 4K-Inhalten für noch brillantere Bild- und Tonqualität sorgen.

Version 2.0.3

Drei Jahre nach 2.02, folgte 2020 ein weiteres Funktionsupdate. Wohl eines der wichtigsten seit Version 1.5. Aber erstmals hatte das Konsortium auch Features wieder entfernt! Oder anders gesagt, veraltetes von Bord geworfen. Dazu gehört der CI+ Host-Player Modus sowie Videotext-Untertitel bei OTT-Inhalten (over the top). „Im Laufe der Jahre hat sich in unserer Kernspezifikation HbbTV 2 eine Reihe von Dingen angesammelt, die nie eingesetzt wurden oder überholt sind. Jetzt ist es an der Zeit, unsere Spezifikation den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Einige Dinge, von denen wir glauben, dass sie nicht verwendet werden, werden in diesem Update entfernt.“, so Jon Piesing, stellvertretender HbbTV-Vorsitzender und Vorsitzender der Specification Group.


Neu war hingegen die Implementierung des CMAF (Common Media Application Format) in die MPEG-DASH Funktion. CMAF wurde entwickelt, um die Fragmentierung von Video- und Audioformaten zu reduzieren und die Interoperabilität zwischen verschiedenen Streaming-Plattformen zu verbessern. Es bietet eine effiziente Verpackung für Multimedia-Inhalte durch die Kombination von ISOBMFF und fMP4, ermöglicht Adaptive Bitrate Streaming, unterstützt eine Vielzahl von Codecs (einschließlich H.264, H.265 (HEVC), und AAC) und vereinheitlicht Live- und On-Demand-Streaming. Zudem gewährleistet es die Integration von DRM-Systemen und verbessert die Kompatibilität mit verschiedenen Browsern und Geräten für eine breitere Nutzerbasis. Wichtig war zudem der Support des neusten Verschlüsselungsprotokolls TLS 1.3 (HTTPS). MEhr zu den Spezifikationen von 2.03 hier in diesem PDF.

Version 2.0.4

Das letzte Versions-Update stammt aus dem Jahr 2023 und wird von vielen als kleiner Meilenstein erachtet. Mit dem 2.0.4 Update wurde HBBTV noch multimedialer. So gibt es nun endlich auch eine Verknüpfung mit Sprachassistenten, welche die meisten TV-Geräte heute bieten. Auch Barrierefreiheit ist nun ein Thema. Die wichtigste Neuerung ist aber der Support des neuen DVB-I Standards.

Dabei handelt sich um eine Initiative, die von der DVB (Digital Video Broadcasting) Project Group ins Leben gerufen wurde, um Rundfunkdienste nahtlos mit Internetdiensten zu integrieren. Das Ziel von DVB-I ist es, eine standardisierte und interoperable Plattform bereitzustellen, die es den Zuschauern ermöglicht Inhalte über das Internet zu empfangen, also den Breitbandanschluss. Damit kann HBBTV künftig noch mehr innovative Inhalte bieten.


Weiterführendes

» So schnell muss Ihr Internet für HbbTV oder Streaming sein



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