HbbTV-Sender Übersicht
Welche TV-Kanäle bieten den "Red Button"?
HbbTV gibt es nunmehr schon seit über 14 Jahren. Nachdem der „Red Button“-Dienst zunächst nur von wenigen TV-Sendern angeboten wurde, sind 2024 mittlerweile Sendeanstalten in der Minderzahl, welche keine Hybriden Zusatzdienste für Zuschauer bieten.
Vorreiter waren die öffentlich-rechtlichen Sender, allen voran ARD und ZDF. Im Folgenden wollen wir einen kurzen Überblick geben, was möglich ist, wer was bietet und wo noch Probleme lauern.
1. Welche Sender bieten HbbTV („Red-Button“) schon?
Die wohl spannendste Frage zuerst: Welche Kanäle bieten den Service überhaupt? Mittlerweile (2024 strahlen nahezu alle Fernsehsender HbbTV aus. Über die Jahre verlängerte sich unsere Senderliste stetig, so dass heute eher die Ausnahmen interessant sind. Bislang fehlen vor allem noch Sky (siehe auch unten unter Punkt 2.1), diverse Pay-TV Kanäle und der ein oder andere Regionalsender.1.1 Öffentlich-Rechtliche Sender
Die ARD ist im Grunde DER Pionier in Punkto Hybrides Fernsehen. Der Sender startete mit dem ZDF bereits Mitte 2010 in den Livebetrieb. Seither haben sich dutzende weitere Kanäle hinzugesellt. Das umfangsreichste, informativste und am besten ausgereifte Angebot, findet man aber nach wie vor im ÖR-Fernsehen. Hier wird bekanntlich auch viel Gebührengeld in die Hand genommen, um interessante und aktuelle Inhalte zu bieten. Am beliebtesten sind dabei die Mediatheken! Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über die populärsten Vertreter bzw. nennt geläufige:
Beispiele: ARD, arte, ONE, tagesschau24, ZDF, arte, 3sat, ZDFneo, ZDFinfo, BR-alpha, Bayern, Phoenix, NDR, WDR, SWR, HR, SR, RBB, MDR & diverse weitere Regionalsender. Jeweils natürlich auch in der HD-Variante!
Beispiele (meist nur im TV-Selbst abrufbar): RTL, Pro7, SAT1, RTL2, sixx, Super RTL, n-tv, Welt-TV, VOX, Kabel1, Eurosport, Euronews, Anixe SD & HD, Sport 1 HD, Bibel TV & diverse Shoppingkanäle
1.2 Private TV-Sender
Kaum noch einer der populären privaten Sender hat heute kein HbbTV-Angebot. Allerdings kommen diese in der Regel nicht ganz an das Niveau von ARD & ZDF heran. So findet man neben nützlichen Infos zum Programm (elektronische Programmzeitung) auch Hintergrund-Infos zu den Sendungen oder nützliche Alltagsinfos (Rezepte, Wetter u.v.m).
Die „Mediatheken“ der Privaten machen leider wegen viel lästiger Werbung nur bedingt Spaß. Einige Inhalte, wie bei RTL+, sind zudem nur über ein kostenpflichtiges Abo zugängig. Hier fehlt merklich noch der Servicegedanke für den Zuschauer.
HbbTV-Button bei RTL2 | Bild RTL2.de
1.3 Visual Radio & Audiotheken: Zusatznutzen und Zusatzdienste
Radio gehört auch im Internetzeitalter noch nicht zum alten Eisen. Jeder Deutsche kommt im Durchschnitt auf eine tägliche Radiohördauer von mehr als drei Stunden (Stand: 2022).
Längst nicht jeder hört Radio nur über ein herkömmliches Empfangsgerät. Laut einer ARD&ZDF Studie von 2019, nutzen satte 76 Prozent der Gesamtbevölkerung den Fernseher auch als Radiogerät. Nur 59 Prozent setzen auf ein klassisches Radio. Im Jahr 2013 lag der Anteil der Fernsehe-Radionutzer gerade mal bei rund 30 Prozent (TNS Infratest).
Daher ist auch für viele Radiosender HbbTV schon Standard, auch „Visual Radio“ genannt. Wozu? Passend zur Sendung können beispielsweise wieder Zusatzinfos eingeblendet werden. Medial aufbereitet und interaktiv. Die Livestreams der Radiosender werden dann mit visuellen Elementen und Informationen angereichert. Etwa zur laufenden Diskussion oder dem Musikstück. Zahlreiche Radiosender unterstützen schon diese Duale-Informationsaufbereitung.
Angeboten wird HbbTV Radio über Smart-TVs von vielen ÖR-Sendern, wie z.B. ARD, ZDF, Bayern 1-3, BR Schlager, BR24 oder BR Heimat. Vorreiter in diesem Segment war übrigens das Deutschlandradio.
Seit 2022 funktioniert das besonders auch über die „ARD Audiothek“ (auch als App und im Web). Diese erreichen Sie auch über die HbbTV-Startseite des Senders links unten.
Foto: ARD Audiothek im HbbTV-Startmenü
Das Angebot umfasstmehr als 60 ÖR-Hörfunkwellen Zugang zu deren Beiträgen. Zum Beispiel Musik, Podcasts, Hörspiele, Krimis, Reportagen und vieles mehr. Verfügbar z.B. von Das Erste sowie allen dritten Programmen der ARD, ARD alpha, ONE, Tagesschau24 sowie allen Radiosendern die per HbbTV empfangbar sind.[1]
Screenshot: ARD Audiothek via Web-Browser
2. Empfang über …
Der Bezug von HbbTV-Sendern ist heute über praktisch alle Empfangsarten möglich. Genauer gesagt über Kabel, Satellit und DVB-T2. Je nach dem fällt aber auch die Vielfalt aus. Die meiste Auswahl haben typischer Weise Kabel- und SAT-Gucker, nicht nur bei der Anzahl der Sender. Über Umwege lässt sich HbbTV sogar teils am PC nutzen.
Und IPTV? Als einziger Empfangsweg schauen IPTV-Kunden aktuell leider sprichwörtlich in die Röhre und können nur die regulären Smart-TV Funktionen bzw. die des IPTV-Anbieters nutzen. Denn kein Receiver der IPTV-Anbieter beherrscht momentan den Red Button. Ob sich das in Zukunft ändert ist leider noch nicht bekannt aber eher unwahrscheinlich. Siehe auch dazu der folgende Abschnitt...
Gleiches gilt übrigens für Streaming-TV Dienste, wie Waipu.TV, Joyn oder Zattoo. Allerdings ist dies auch verständlich. Denn bei HbbTV handelt es sich ja streng genommen auch um eine Art Brückentechnik, welche alte Empfangswege mit den neuen Möglichkeiten der IP-Technik (Internet) verbinden soll - deswegen ja auch der Name "Hybrid broadcast broadband TV". Bei reinen IP-basierten Lösungen, wie IPTV oder Streaming, ist dies praktisch nicht mehr nötig und interaktive Inhalte lassen sich beliebig implementieren.
2.1 Kein HbbTV bei Sky!?
Zum Ärger vieler Kunden gibt es auch im Jahr 2024 noch kein HbbTV bei Sky. Auch die SkyQ Box (weder per Sat noch IPTV), hat die Funktion. Mittlerweile halten wir es nach weit über 10 Jahren führ unwahrscheinlich, dass sich in Zukunft da noch etwas ändern wird.
Weiterführendes
» Was brachte HbbTV 2.0 Neues?» Idealer Internet-Anschluss für HbbTV
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